„Das Militär schafft die notwendigen freien Sandstellen und ist damit der Garant für den Erhalt der Sanddünen“, sagte Erich
Bettag bei seinem Vortrag 2011 im vollbesetzten Bürgerhaus. Diese sieht nicht nur er massiv bedroht. Bettags Forderung dieses
einmaligen Biotop als Naturschutzgebiet auszuweisen, unterstützten viele Zuhörer, der von Heimat-, Natur- und Vogelschutz-
sowie Waldbauverein organisierten Veranstaltung, mit ihrer Unterschrift.
Die vor etwa 1,5 bis 2 Millionen Jahren entstandenen Sanddünen sind pleistozänen Ursprungs. Sie liegen auf dem Speyerbach-
Schwemmfächer, der eine Gesamtausdehnung von 64 km² aufweist. Die besondere Bedeutung der Sanddünen liegt in der aus
Spezialisten bestehenden Lebensgemeinschaft, die sich dort gebildet hat. Zudem sind die Dünen Nahrungs- und Brutbiotop für
zeitweilig vorhandene Tiere.
Bettag konnte in seinem Buch „Fauna der Sanddünen zwischen Speyer und Dudenhofen“ über 700 Schmetterlings-, jeweils über
130 Wespen- und Bienen- und etwa 220 Käferarten sowie zum Teil seltene Vögel, Säugetiere, Amphibien und Reptilien aufführen,
deren Fortbestand unbedingt zu sichern ist.
Bei seinen Exkursionen muss Bettag immer wieder freilaufende Hunde feststellen. Nachtschwalbe, Brachpieper, Wiedehopf und
Waldschnepfe sind aufgrund der Störungen bereits gewichen.
„Die Sanddünen verkommen zum Abenteuerspielplatz. Selbst Grillpartys werden dort gefeiert, Flaschen und Müll einfach
liegengelassen“, klagt Bettag. Obwohl alles, was an wissenschaftlichen Grundlagen für ein Ausweisungsverfahren erforderlich sei,
bereits seit 20 Jahren vorliege, habe sich bis heute in den Behörden nichts getan.
Ziel müsse sein die Sanddünen mindestens so zu erhalten, wie sie sich derzeit darbieten. Selbst entscheidende Verbesserungen,
wie die Wiederherstellung einer möglichst ganzjährig wasserführenden Stelle wären leicht zu erreichen.
Die anwesenden Zuhörer waren sich einig. Es ist höchste Zeit die Dünen wirksam zu schützen. Die verantwortliche Behörde
muss jetzt handeln.
Mit Bekanntwerden der geplanten Aufgabe des militärischen Standortes in Speyer hat die Diskussion um die künftigen
Nutzungsformen für das schützenswerte Gelände zwischen Dudenhofen und Speyer an Aktualität gewonnen.